Richtige Ernährung für Probleme von Körper und Geist
Ernährung kann ein wahres Füllhorn der Gesundheit darstellen.
Natürlich: Auf nahezu nahezu jedes Nahrungsmittel kann der Mensch mit Allergien reagieren, weil sein Körper bestimmte Proteine als körperfremd ablehnt. Zusätzlich hat der Einsatz der der mannigfaltigen künstlichen Zusatzstoffe heute einen gewaltigen Anteil. Damit steht fest: Für viele steht und fällt die Gesundheit mit der richtigen Ernährung – das erkannte schon Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie. Warum industrielle Nahrung in diesem Sinn sehr problematisch ist und wie durch gesunde Ernährung unterschiedliche Probleme angegangen werden können, soll folgender Artikel etwas näher erklären.
1. Generelle Unverträglichkeiten
Das Problem bei modernen Lebensmittel ist folgendes: Die meisten von ihnen wurden in großem Maßstab hergestellt. Das läuft in den seltensten Fällen ohne natürliche Zusatzstoffe ab, meist werden künstlich Zusatzstoffe hinzugefügt – hier ein Überblick des Bundesministeriums für Ernährung. Für Patienten, die generell zu allergischen Reaktionen auf das Essen neigen, kann es deshalb nur heißen, so weit wie möglich auf industrielle Nahrung zu verzichten und dafür auf Bio oder zumindest nachvollziehbar hergestellte Produkte auszuweichen.
Natürlich ist auch Bio nicht problemfrei, aber es schließt wenigstens aus, dass künstliche Inhaltsstoffe wahllos in den Körper gelangen – welcher Verbraucher kann schon den Überblick über die Inhaltsstoffe behalten bei einer Grillsoße hier und einer Schnitzelpanade dort? Der wichtigste Schritt einer solchen Therapie ist eine Eliminationsdiät. Dabei werden alle Nahrungsmittel mit künstlichen Inhaltsstoffen nach und nach reduziert. Wenn sich nach dem Weglassen eines bestimmten Nahrungsmittels eine deutliche Besserung der Symptome zeigt, ist man auf der richtigen Spur.
2. Zahngesundheit
Das Gebiss ist der Spiegel der menschlichen Gesundheit: Wenn sich hier Probleme zeigen, ist das oft genug der Hinweis auf tiefergehende Schwierigkeiten. Und das größte Problem dabei ist, dass schon Babys heute mit Speisen und Getränke versorgt werden, die ihren Milchzähnen schaden. Das größte Problem ist hierbei vor allem Zucker: Werden die wenig resistenten Milchzähne ständig von zuckerhaltigen Getränken umspült, bildet sich sehr schnell Milchkaries – auch als „Nursing Bottle Syndrom“ bekannt. Nicht zuletzt, weil Babys oft weniger vor Durst trinken, sondern vielmehr zur Beruhigung, sollte auf völlig ungesüßte Getränke umgestellt werden. Das hat außerdem noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Der Körper gewöhnt sich nicht an Zucker und in späteren Jahren besteht ein geringeres Verlangen danach.
Auch später ist Zucker aber noch ein allgegenwärtiges Problem. Vor allem angesichts der Tatsache, dass sich Zucker auch dort versteckt, wo man ihn gar nicht vermuten würde: Selbst in der vermeintlich gesunden Apfelschorle stecken pro Flasche mindestens 24 Gramm Zucker.
Daneben sind auch Säuren Gift für den Zahnschmelz: Fruchtsäuren lassen ihn erodieren und sorgen für Schmerzen, Überempfindlichkeit und Karies. Vermeiden lässt sich das praktisch nur, wenn nach dem Verzehr solcher Lebensmittel konsequent gereinigt wird. Das kann durch Ausspülen mit Wasser geschehen (sorgt gleichzeitig dafür, dass ausreichend getrunken wird), aber auch durch zuckerfreie Kaugummis, mit denen die Säure neutralisiert wird.
3. Stichwort Salz
Über Salz wurden schon sehr viele Texte verfasst. Die meisten von ihnen stellen den weißen Kristallen kein besonders gutes Zeugnis aus. Vor allem bei Blutdruckpatienten wird die Vermeidung oder Reduzierung von Kochsalz immer wieder empfohlen. Salz ist aber nicht gleich Salz, die Wissenschaft steht mittlerweile auf dem Standpunkt, dass Salz nur bei salzempfindlichen Menschen tatsächlich für Hypertonie verantwortlich ist.
Grundsätzlich gilt jedoch zum Thema Salz:
- Jeder Vorgang im Körper benötigt die Bestandteile von Kochsalz
- Kochsalz wurde aufwendig verarbeitet, gebleicht und enthält Stoffe wie Aluminiumoxid (als Rieselhilfe) oder Jodverbindungen
- Meersalz, Steinsalz und andere naturbelassene Salze gelten als sehr viel mineralstoffreicher und sollten deshalb bevorzugt werden.
Und auch hier kommen wieder industrielle Lebensmittel ins Spiel: Bei ihnen wird praktisch ausschließlich Kochsalz verwendet, und dann noch meist viel zu viel davon. Damit gelangen alle schädlichen Eigenschaften dieser Salzform unkontrolliert in den Körper. Deshalb sollten Natursalze verwendet und deren Menge zusätzlich verringert werden. Der moderne Mensch glaubt nur durch das starke Salzen der Nahrungsmittelindustrie, dass weniger gesalztes Essen nicht schmeckt. Wer nur eine Woche weniger Salz einsetzt wird feststellen, dass sich seine Geschmacksnerven harmonisieren. Und Kochsalz, oder besser seine zum Leben benötigten Mineralstoffe, stecken in ausreichender Menge auch in natürlichen Speisen und Getränken.
4. Essen und Stimmung
Schon Hippokrates, der griechische Arzt empfahl, bei Depressionen Eselsmilch zu konsumieren. Und die gesamte Geschichte ist voll von Beweisen, dass sich Nahrung direkt auf die Psyche auswirkt. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch die Schulmedizin irgendwann zu diesem Ergebnis kommen musste: Mehrere Studien beobachteten teils über Jahre tausende Menschen und ihre Essgewohnheiten. Sie alle kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis: Die Personen, die sich ausgewogen mit frischem Gemüse, Früchten und Vollkornprodukten ernährten, erkrankten signifikant seltener an Depressionen, als die Kontrollgruppen, die industriell verarbeitete Lebensmittel zu sich nahm.
Wie folgender Artikel erklärt, geht die Beeinflussung durch falsche Lebensmittelinhaltstoffe sogar noch viel weiter:
- Gesättigte Fettsäuren hemmen die Hirnleistungsfähigkeit
- Zucker verschärft emotionale Stresszustände
- Vitamin- und Spurenelement-Zufuhr kann Aggressionen dämpfen
- Frisches Gemüse kann durch die Vitamine B6, B12 und die enthaltene Folsäure die Hirnleistung erhöhen
- Der Mangel an (essenziellen) Aminosäuren in industrieller Nahrung wirkt sich negativ auf die Motivation sowie die Entspannungsfähigkeit aus und kann zu Depressionen und apathischem Verhalten führen.
In der Summe bedeutet auch das wieder: Industrielle Nahrung enthält sehr viele schlechte Inhaltsstoffe und nicht ausreichend gute zum Ausgleich dieses Überschusses. Und im Hinblick auf die Psyche bedeutet das: Hochwertige Nahrungsmittel allein können zwar keine Depressionen heilen, sie können aber zumindest lindern und vorbeugend eingesetzt werden.
5. Ernährung und Homöopathie
Eingangs wurde erwähnt, dass bereits Samuel Hahnemann der Ernährung einen sehr großen Bereich in der Homöopathie einräumte. So widmete er im Organon der Heilkunst mehrere Paragraphen diesem Thema. Beispielsweise die folgenden beiden:
- 259: Bei der so nöthigen als zweckmäßigen Kleinheit der Gaben, im homöopathischen Verfahren, ist es leicht begreiflich, daß in der Cur alles Übrige aus der Diät und Lebensordnung entfernt werden müsse, was nur irgend arzneilich wirken könnte, damit die feine Gabe nicht durch fremdartig arzneilichen Reiz überstimmt und verlöscht, oder auch nur gestört werde.
- 260: Für chronisch Kranke ist daher die sorgfältige Aufsuchung solcher Hindernisse der Heilung um so nöthiger, da ihre Krankheit durch dergleichen Schädlichkeiten und andere krankhaft wirkende, oft unerkannte Fehler in der Lebensordnung gewöhnlich verschlimmert worden war." 1) "Kaffee, feiner chinesischer und anderer Kräuterthee; Biere mit arzneilichen, für den Zustand des Kranken unangemessenen Gewächssubstanzen angemacht, sogenannte feine, mit arzneilichen gewürzen bereitete Liqueure, alle Arten Punsch, gewürzte Schokolade, Riechwasser und Parfümerieen mancher Art, stark duftende Blumen im Zimmer, aus Arzneien zusammengesetzte Zahnpulver und Zahnspiritus, Riechkißchen, hochgewürzte Speisen und Saucen, gewürztes Backwerk und Gefrorenes mit arzneilichen Stoffen, z.B. Kaffee, Vanille u.s.w. bereitet, rohe, arzneiliche Kräuter auf Suppen, Gemüse von Kräutern, Wurzeln und Keimstengeln (wie Spargel mit langen, grünen Spitzen), Hopfenkeime und alle Vegetabilien, welche Arzneikraft besitzen, Sellerie, Petersilie, Sauerampfer, Dragun, alle Zwiebelarten, u.s.w.; alter Käse und Thierspeisen, welche faulicht sind, (Fleisch und Fett von Schweinen, Enten und Gänsen, oder allzu junges Kalbfleisch und saure Speisen; Salate aller Art), welche arzneiliche Nebenwirkungen haben, sind eben so sehr von Kranken dieser Art zu entfernen als jedes Übermaß, selbst das des Zuckers und Kochsalzes, so wie geistige, nicht mit viel Wasser verdünnte Getränke; […] Einige meiner Nachahmer scheinen durch Verbieten noch weit mehrer, ziemlich gleichgültiger Dinge die Diät des Kranken unnöthig zu erschweren, was nicht zu billigen ist.
Obwohl schon über 200 Jahre alt, sagt auch dieses Werk daher in der Quintessenz folgendes aus: Falsche Ernährung macht nicht nur krank, sondern sie kann auch Heilungsversuche zunichtemachen.
Fazit
Der Mensch ist, was er isst – dieser vielbemühte Spruch hat auch nach vielen Jahren seines Gebrauch immer noch einen hohen Wahrheitsgehalt. Wir leben heute in einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, industrielle Produkte zu vermeiden und dafür wirklich gesunde Lebensmittel zu uns zu nehmen. Das hat aber nicht nur mit der Ernährungsindustrie zu tun, sondern auch mit der schlichten Tatsache, dass wirklich gesunde, biologisch hochwertige Lebensmittel oft nur zu einem ungleich höheren Preis zu bekommen sind. Bedenkt man allerdings, wie leicht es schon ist, allein durch den Umstieg von Koch- auf Natursalz viele Probleme in den Griff zu bekommen, wird auch sehr schnell klar: Gesundheit erfordert immer ein wenig persönlichen Einsatz und muss nicht immer teurer oder aufwendiger sein.
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