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Hochsensibilität- eine psychologische Perspektive

Hochsensibilität- eine psychologische Perspektive

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das durch eine erhöhte Empfänglichkeit für sensorische, emotionale und soziale Reize gekennzeichnet ist. Personen mit dieser Veranlagung nehmen ihre Umwelt intensiver wahr und verarbeiten Reize tiefer. Während dies mit zahlreichen Stärken einhergeht, stellt es im Alltag oft auch eine Herausforderung dar. Dieser Beitrag beleuchtet die Grundlagen der Hochsensibilität sowie zentrale Merkmale, die dieses Temperament auszeichnet.

Erleben hochsensibler Menschen

Menschen mit Hochsensibilität berichten häufig von einer ausgeprägten Reizwahrnehmung in sozialen Situationen. Beispielsweise kann das Betreten eines belebten Raumes für Betroffene überwältigend sein. Während andere mühelos mit einzelnen Gesprächspartnern kommunizieren, erfassen Hochsensible simultan zahlreiche Gespräche, Geräusche, Gerüche und Lichtreize. Diese Vielzahl an Sinneseindrücken kann zu schneller Erschöpfung führen, obwohl sich andere Anwesende gleichzeitig erst aktivieren.

Begriffsentwicklung und Forschung

Der Begriff der Hochsensibilität (englisch: Highly sensitive person) wurde in den 1990er- Jahren von der US – amerikanischen Psychologin Dr. Elain Aron geprägt. Auf Basis empirischer Untersuchungen identifizierte Aron etwas 15 – 20% der Bevölkerung als hochsensibel- ein Hinweis auf eine neurobiologisch fundierte Temperamentsvariante, keine pathologische Störung. Arons Forschung zeigte, dass hochsensible Menschen sensorische Informationen intensiver wahrnehmen und tiefer verarbeiten als andere.

Neurobiologische Grundlage

Hochsensibilität wird als Ausdruck einer erhöhten neuronalen Reizverarbeitung verstanden. Betroffene verfügen über ein besonders sensibles Nervensystem, das externe Stimuli weniger gefiltert aufnimmt und stärker verarbeitet. Dies führt zu einer Erhöhung der Verarbeitungstiefe, jedoch auch zu einer erhöhten Reizüberflutung, insbesondere in reizintensive Umgebungen.

Zentrale Merkmale hochsensibler Personen

Elain Aron identifizierte vier Hauptmerkmale, die hochsensible Menschen typischerweise aufweisen:

  1. Tiefe Reizverarbeitung- Informationen werden besonders gründlich reflektiert und emotional bewertet
  2. Schnelle Überstimulation- durch die Vielzahl gleichzeitig einwirkender Reize kann es rasch zu Überforderung kommen
  3. Starke emotionale Reaktivität und Empathie- Emotionen werden intensiv erlebt, zugleich besteht eine hohe empathische Resonanz auf das emotionale Erleben anderer
  4. Sensibilität gegenüber subtilen Reizen- bereits geringe Veränderungen in der Umgebung (z.B. Temperatur, Geräusche, Mimik) werden deutlich wahrgenommen.

Nachdem die grundlegenden Merkmale der Hochsensibilität dargestellt wurden, soll im folgenden Kapitel eine vertiefende Betrachtung erfolgen. Anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag sowie gezielter Reflexionsfragen wird veranschaulicht, wie sich Hochsensibilität individuell äußern kann. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für das eigene Erleben zu entwickeln und die verschiedenen Facetten dieser besonderen Wahrnehmung differenziert einordnen zu können.

Merkmale der Hochsensibilität

Tiefe Reizverarbeitung

Ein zentrales Merkmal hochsensibler Personen ist die besonders tiefe Verarbeitung von Reizen- also die Tendenz, Informationen intensiver und differenzierter zu analysieren und langfristig kognitiv emotional zu verarbeiten. Diese erhöhte Verarbeitungstiefe zeigt sich auf mehreren Ebenen: kognitiv, emotional, sozial und neurophysiologisch.

HSP berichten häufig, dass sie selbst nach scheinbar alltäglichen Gesprächen lange gedanklich damit beschäftigt bleiben. Einzelne Sätze, unausgesprochene Stimmungen oder Zwischentöne werden noch Tage später analysiert, interpretiert und emotional nachverarbeitet. Diese Form der „kognitiven Nachverarbeitung“ führt dazu, dass Eindrücke nicht nur oberflächlich aufgenommen, sondern aus tieferen Bedeutungsebenen rekonstruiert werden. Es kommt zu einem inneren Wiederkäuen von Situationen- mit dem Ziel, sie umfassend zu verstehen, zu integrieren und gegebenenfalls in neue Erkenntnisse zu überführen.

Die wissenschaftliche Forschung bestätigt diese subjektiven Erfahrungsberichte: hochsensible Personen zeigen in funktionellen Bildgebungstudien (z.B.: fMRT) verstärkte Aktivierungen in Bereichen des Gehirns, die mit Tiefenverarbeitung. Selbstreflexion und Sozialer Kognition in Zusammenhang stehen. Besonders relevante Areale sind dabei der präfrontale Cortex, die Insula und die Amygdala. Diese neuronalen Zusammenhänge deuten auf eine insgesamt höhere neuronale Verarbeitungsdiche hin- Reize werden nicht nur intensiver registriert, sondern auch in stärker vernetzte emotionale und kognitive Zusammenhänge eingebettet. [1]

[1] 2014 The highly sensitive brain: an fMI study of sensory processing sensitivity and response to others ‘emotions

 

Reflexionsfragen, die die Reizverarbeitung differenziert erfassen:

  • Denkst Du oft und intensiv über Dinge nach, auch nachdem die Situation vorbei ist?
  • Brauchst Du Zeit, um Informationen und Erlebnisse zu verdauen und zu verstehen?
  • Hast Du das Gefühl, dass Deine Gedanken oft „tiefer“ gehen als bei Menschen in Deinem Umfeld?
  • Führst Du oft innere Dialoge, um Dinge zu durchdenken?
  • Bist Du detailorientiert und bemerkst Nuancen und Feinheiten, die andere Menschen vielleicht übersehen?
  • Bleiben Gefühle länger „hängen“ , hast Du einen Kater nach intensiven Gefühlen?
  • Kannst Du Dich gut in andere Menschen hineinversetzen und deren Perspektive verstehen?
  • Neigst Du dazu, über Entscheidungen lange nachzudenken?

 

Schnelle Überstimulation (Hyperarousal)
Ein weiteres Merkmal hochsensibler Personen ist eine erhöhte Reizempfindlichkeit, die sich insbesondere in Situationen mit multiplen sensorischen und sozialen Einflüssen zeigt. Dieses Phänomen wird häufig als Hyperarousal oder auch schnelle Überstimulation beschrieben. Es meint einen Zustand erhöhter nervlicher Erregung, in dem das autonome Nervensystem- insbesondere der sympathische Anteil- rasch aktiviert wird, selbst bei Reizen, die andere Personen als unproblematisch empfinden würden.

Beispiel aus dem Alltag:

Ein vermeintlich entspannter Besuch im Einkaufszentrum kann sich bei hochsensiblen Personen schnell in ein überforderndes Erlebnisverwandeln. Der Geräuschpegel in der Tiefgarage, grelles Neonlicht, visuelle Reizüberflutung durch Werbung, laute Musik intensive Gerüche und enge soziale Begegnungen führen gemeinsam zu einer Reizakkumulation. Der Körper reagiert mit physiologischen Stressymptomen: beschleunigter Herzschlag, Anspannung Unruhe, emotionale Gereiztheit- begleitet von dem subjektiven Gefühl, „nicht mehr klar denken zu können“. Die Reizverarbeitungskapazität ist erschöpft, Rückzug wird zur akuten Schutzmaßnahme.

Aus neurobiologischer Perspektive lassen sich solche Überstimulationsphänome durch eine verstärkte Aktivität in der Amygdala – dem zentralen Angst- und Reizbewertungszentrum- sowie durch eine erhöhte Konnektivität zwischen sensorischen Arealen und dem präfrontalen Cortex erklären. Studien zeigen, dass hochsensible Personen eine schnellere und intensivere Verarbeitung sensorischer Reize aufweisen, was in Kombination mit einer hohen emotionalen Responsivität zur raschen Reizüberflutung führen kann. Dabei ist es nicht der einzelne Reiz, der zur Überforderung führt, sondern vielmehr das Zusammenspiel mehrerer gleichzeitig eintreffender Sinneseindrücke, die vom Gehirn weniger gefiltert und in höherer Detailtiefe verarbeitet werden.

Diese gesteigerte sensorische Responsivität ist auch mit einer erhöhten Aktivierung des salienten Netzwerks verbunden- ein neuronales Netzwerk, das für die Bewertung und Gewichtung von Reizen zuständig ist. Bei Hochsensiblen ist die Schwelle, ab der Reize als wichtiger oder bedrohlich eingestuft werden, deutlich niedriger.


Reflexionsfragen zum Hyperarousal:

  • Wirst Du leicht reizbar oder ungeduldig, wenn Du zu vielen Reizen ausgesetzt bist?
  • Fühlst Du Dich innerlich unruhig oder nervös, ohne offensichtlichen Grund besonders in belebten oder reizüberfluteten Umgebungen?
  • Hast Du Schwierigkeiten, Dich zu konzentrieren oder fokussiert zu bleiben, wenn es um Dich herum laut und unruhig ist?
  • Ziehst Du Dich zurück, wenn Du Dich überstimuliert fühlst?
  • Fühlst Du Dich manchmal „ausgebrannt“ oder erschöpft, besonders nach einem anstrengenden Tag oder sozialer Interaktion?
  • Bekommst Du Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen, wenn Du zu vielen Reizen ausgesetzt bist?
  • Wirst Du zittrig oder unruhig, wenn Du starken Reizen ausgesetzt bist?
  • Bist Du wetterfühlig?
  • Suchst Du aktiv nach ruhigen und reizarmen Umgebungen, um Dich zu entspannen und wieder aufzuladen?
  • Benötigst Du regelmäßig Auszeiten oder Rückzugsorte, um Dein Nervensystem zu beruhigen?
  •  

 

Fünf unmittelbar anwendbare Tools zur Selbstregulation des Nervensystems

In Situationen akuter Übererregung oder sensorischer Überforderung kann es hilfreich sein, gezielt regulierende Maßnahmen zu ergreifen, um das autonome Nervensystem zu beruhigen. Die folgenden fünf Techniken haben sich in der Praxis bewährt und lassen sich mit wenig Aufwand in unterschiedlichsten Alltagssituationen anwenden:

  1. Räumliche Distanzierung Ein kurzzeitiges Verlassen der aktuellen Situation kann bereits eine wirksame Entlastung darstellen. Wenn möglich, empfiehlt es sich, den Raum zu wechseln- beispielsweise durch den Gang auf die Toilette oder an die frische Lust. Sollte dies nicht möglich sein, kann auch das bewusste Schließen der Augen für einige Sekunden helfen, äußere Reize auszublenden.

  2. Kältereiz anwenden Das Halten der Handgelenke unter kaltes Wasser aktiviert über den Vagusnerv das Parasympathische Nervensystem. Diese einfache Maßnahme kann helfen, das Erregungsniveau rasch zu senken und zu einer inneren Beruhigung beizutragen.

  3.  Flüssigkeitszufuhr in kurzer Zeit Das zügige Trinken von zwei großen Gläsern kalten Wasser wirkt regulierend auf Kreislauf und Atmung. Diese Intervention kann eine erste Beruhigung in stressreichen Momenten unterstützen.

  4. Selbstberührung zur Reorientierung Das bewusste Umarmen des Körpers – etwa indem ein Hand unter die Achselhöhle gelegt und die andere auf den gegenüberliegenden Oberarm platzt wird- vermittelt ein Gefühl von Halt und Sicherheit. Alternativ kann die Hand ruhig auf den Unterarm oder dem Oberschenk abgelegt werden, um über die Tiefensensibilität eine stabilisierende Wirkung zu erzielen.

  5. Atemregulation mit Fokus auf die Ausatmung Gezielte Atemlenkung unterstützt die Aktivierung Parasympathikus. Eine wirksame Technik besteht darin, die Ausatmung länger zu halten als den Einatmung.

 

 

Intensive Emotionen

Ein weiteres Merkmal hochsensibler Personen ist eine ausgeprägte emotionale Intensivität. Viele Betroffene berichten davon, Emotionen in besonderer Tiefe und Dichte zu erleben- seien Trauer, Freude, Dankbarkeit, Wut oder Scham. Diese intensive Gefühlswahrnehmung kann im Alltag als herausfordernd empfunden werden, stellt jedoch gleichzeitig ein bedeutendes Potenzial für Selbstreflexion, Empathiefähigkeit und persönlicher Reife dar.

Erleben in der Praxis:
In der psychologischen Arbeit mit hochsensibel Klienten zeigt sich diese emotionale Tiefenverarbeitung regelmäßig. Die emotionale Resonanz ist dabei nicht nur auf eigene Themen beschränkt, sondern zeigt sich auch stark in der Interaktion mit anderen- etwa in Form von Mitgefühl, Spiegelung oder tiefer Bewegtheit in zwischenmenschlichen Situationen. Der Moment, in dem ein Mensch sich emotional öffnet und all seine Verletzlichkeit zeigt, wird häufig als zutiefst berührend erlebt- auch durch die Begleitperson.

Diese emotionale Offenheit ist mehr als bloße Sensibilität- sie ist ein psychosozialer Resonanzraum, der Heilungs- und Wandlungsprozesse maßgeblich fördern kann. Fachlich gesprochen handelt es sich um eine Form von emotionaler Tiefenverarbeitung, bei der affektive Inhalte nicht nur registriert, sondern kognitiv und körperlich tiefgreifend integriert werden.

Neurobiologisch [2] ist die Insula, die für Körperwahrnehmung und emotionale Selbstwahrnehmung zuständig ist, in dieser Personengruppe stärker aktiviert. In Kombination mit dem präfrontalen Cortex, der für die Selbstreflexion und Emotionsregulation verantwortlich ist, ergibt sich in neurobiologische Korrelation das, was im Alltag als hohe emotionale Tiefe erlebt wird.

[2] The functional Highly sensitive brain: empathy and integration of others’ emotions

Diese emotionale Intensität ist als nicht zu viel, sondern Ausdruck eines besonders fein abgestimmten neuronalen Systems, das affektive Signale sehr differenziert und vielschichtig verarbeitet.

Folgende Reflexionsfragen helfen, eine ausgeprägte Gefühlsintensität festzustellen:

  • Fühlst Du, dass Deine Trauer sehr traurig ist, deine Freude sehr freudig, der Ärger sehr ärgerlich?
  • Halten Emotionen lange bei Dir an?
  • Berührt Dich Kunst und Musik oft sehr tief?
  • Verbringst Du viel Zeit mit Tagträumen, Visualisieren oder inneren Dialogen?
  • Hast Du manchmal das Gefühl, dass Deine Emotionen für Dich zu viel werden?
  • Kannst Du die Gefühle anderer Menschen schnell im Raum erkennen?
  • Beeinflusst Dich das Glück oder Leid anderer stark und hast Du das Bedürfnis, es zu lindern?
  • Weißt Du intuitiv, was der anderer gerade an Unterstützung benötigt?
  • Fühlst Du Dich in konfliktreichen Situationen sehr unwohl und versuchst Du Harmonie herzustellen?
  • Hast Du manchmal das Gefühl, die Emotionen anderer Menschen wie ein Schwamm aufzusaugen?

 

 

Hohe Empfindsamkeit gegenüber sensorischen Reizen

Ein weiteres Merkmal hochsensibler Personen ist die ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit gegenüber sensorischen Reizen. Betroffene reagieren besonders intensiv auf äußere Stimuli wie Geräusche Gerüche, visuelle Eindrücke oder taktile Empfindungen. Diese Empfindsamkeit betrifft dabei nicht nur die bloße Wahrnehmung, sondern insbesondere die nachfolgende Verarbeitung der Sinneseindrücke im zentralen Nervensystem.

Sensorische Reize erfüllen grundsätzlich eine wichtige orientierende Funktion: Sie ermöglichen die effiziente Einschätzung von Umweltbedingungen, tragen zur Gefahrenwahrnehmung bei und beeinflussen das Verhalten in sozialen wie auch physischen Kontexten. Bei hochsensiblen Personen zeigt sich jedoch eine deutlich erhöhte Reaktionsbereitschaft des Nervensystems auf diese Reize- sowohl in ihrer Intensität als auch in der Dauer der Verarbeitung. Infolgedessen kann es schneller zu einer Reizüberflutung kommen, insbesondere wenn verschiedene sensorische Kanäle gleichzeitig aktiviert werden.

Ein Beispiel für eine solche sensorische Überforderung ist der Besuch eines Konzertes: Hier kann die Lautstärke, vor allem tieffrequente Bässe, eine körperlich spürbare Belastung darstellen. Das Nervensystem reagiert mit erhöhter Erregung, (Hyperarousal) die Regulation fällt schwer. Auch helle Lichtquellen, flackernde Bildschirme oder visuelle Reizvielfalt- in Supermärkten oder auf Werbetafeln- werden von Hochsensiblen Personen häufig als unangenehm bis überfordernd erlebt. Taktile Empfindlichkeiten äußern sich unter anderem in der Reaktion auf bestimmte Stoffe, Etiketten in Kleidung oder Tragen bestimmter Materialien auf der Haut. Auch bei diesem Merkmal haben neurobiologische Untersuchungen eine erhöhte Beteiligung der Insula, des präfrontalen Cortex sowie von Arealen im somatosensorischen Cortex nachgewiesen. Diese Regionen sind unter anderem für die Bewertung, Filterung und emotionalen Bedeutungen von Sinnenreizen beteiligt.

Reflexionsfragen für die sensorische Empfindsamkeit:

  • Fühlst Du Dich schnell von vielen Geräuschen überfordert ( zum Beispiel in einem belebten Café oder in der Stadt?)
  • Bist Du empfindsam gegenüber lauten Geräuschen wie Sirenen, Baustellenlärm
  • Stören Dich bestimmte hohe oder tiefe Frequenzen, die andere scheinbar nicht bemerken?
  • Bist Du empfindsam gegenüber grellem Sonnenlicht oder flackernden Lichtern
  • Stören Dich starke Kontraste oder bestimmte Farbkombinationen?
  • Bist Du empfindsam gegenüber bestimmten Materialen oder Textilien?
  • Bist Du empfindlich gegenüber Hitze oder Kälte und es ist schwer für Dich eine genau- Richtig- Temperatur zu finden?
  • Bist Du empfindsam gegenüber starken Gerüchen wie Parfüm, Reinigungsmittel, Essensgerüche?
  • Genießt Du angenehme Düfte besonders intensiv?
  • Kannst Du künstliche Aromen oder Zusatzstoffe in Lebensmitteln gut herausschmecken oder empfindest Sie als unangenehm?
  • Reagierst Du stärker als andere Menschen auf Schmerzen?

 

 

Fazit

Hochsensibilität beschreibt ein tiefgreifendes neuropsychologisches Verarbeitungsmuster, das durch vier Merkmale gekennzeichnet ist: eine hohe Empfindsamkeit gegenüber sensorische Reize, eine Neigung zur schnellen Reizüberflutung (Hyperarousal), intensive emotionale Reaktionen sowie eine tiefe, vielschichtige kognitive Verarbeitungsdichte.

Diese Merkmalkombination führt bei hochsensiblen Menschen zu einer besonders feinen Wahrnehmung innerer und äußerer Reize, geht jedoch oft mit einer erhöhten Anfälligkeit für Überforderung einher- insbesondere in reizintensiven, emotional aufgeladenen oder sozial komplexen Situationen. Die damit verbundenen Reaktionsmuster sind nicht pathologisch, sondern Ausdruck einer neurodiversen Art der Reizverarbeitung, die auch mit besonderen Stärken einhergehen.

Für Fachpersonal ist es entscheidend, Hochsensibilität differenziert wahrzunehmen und kontextsensitiv zu begleiten. Ein ressourcenorientierter Ansatz, der sowohl Schutzfaktoren
stärkt als auch adaptive Strategien im Umgang mit Hyperarousal fördert, kann dazu beitragen, die Lebensqualität und Resilienz hochsensibler Menschen langfristig zu verbessern.

Gastbeitrag
Autorin : Tanja Evers,
E-Mail: post@systemisch-sensibel.de
Instagram: systemisch_sensibel

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Text und Bild wurde mit KI-Unterstützung erstellt